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Wie laesst sich der Bildungsroman als Gattung fassen, ohne entweder seine Entstehung oder seine vielfaeltigen Wandlungen zu marginalisieren? Im vorliegenden Band koennen die in der Gattung verhandelten Relationen von Individuum, Gesellschaft, Bildung und Kunst bzw. Literatur mit einem feldtheoretisch modellierten Gattungsverstaendnis sowohl diachron als auch synchron verortet und analysiert werden. Gattungsgenese und -wandel werden dabei nicht einstraengig-linear entwickelt, sondern durch neun exemplarische Aufsaetze spezifisch perspektiviert. Dabei werden die beteiligten Akteure und die der Gattung jeweils zugesprochene Wertigkeit systematisch verbunden, indem Publikation und Rezeption als strategische Positionierungen verstanden werden. Die Bildungsromane des 20. und 21. Jahrhunderts lassen sich dabei im gleichen Masse als aktiver Anschluss an eine Traditionslinie verstehen, wie sie auch Verschiebungen deutlich sichtbar machen. Der Band ist fuer all diejenigen von Interesse, die sich fuer einen neuen sozialgeschichtlich-hermeneutischen Zugang zur Gattung des Bildungsroman interessieren und kanonische sowie bisher weniger bekannte Werke im Gattungszusammenhang kennenlernen wollen.