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Im August 2010 jaehrte sich zum 1600. Mal die Pluenderung Roms durch den Gothen Alarich. Dieses Ereignis wurde von Paganen und Christen gleichermassen zu einem Weltereignis stilisiert und fand ein vielfaeltiges Echo in zeitgenoessischer und spaeterer Literatur. Dieser Sammelband analysiert die Bewertung dieses Falls Roms aus textwissenschaftlicher, historischer und theologischer Perspektive interdisziplinaer bis ins hohe Mittelalter, unter Beruecksichtigung des Rueckblicks der spaeteren Byzantiner sowie ausgewaehlter Reaktionen der lateinischen und volkssprachigen Literatur im Westen. Es kann gezeigt werden, dass viele Kulturtraeger in ein "Netzwerk" integriert waren, sei es Rom bejahend oder auch in skeptischer bis ablehnender Distanz. Diese unaufgeloeste Spannung fuehrte dazu, dass die "Katastrophe" von 410, obgleich historisch von relativ geringer Bedeutung, enorme literarische Kraefte mit dem Ziel der mentalen Identitaetsbestimmung freisetzte.