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Im 18. Jahrhundert entstand in Duesseldorf die erste fuerstliche, in Goettingen die erste universitaere Sammlung von Abguessen antiker Plastik auf deutschem Boden. Beide Sammlungen besassen nicht nur Praezedenzcharakter, sondern sind auch aufgrund ihrer Groesse, Qualitaet und ihrer vielschichtigen Erwerbungsgeschichte bemerkenswert, die erstmals systematisch auf Grundlage zeitgenoessischer archivalischer Quellen rekonstruiert wird. Die Gegenueberstellung einer Abguss-Sammlung im fuerstlich-absolutistischen Kontext und einer Sammlung im intellektuell gepraegten Rahmen einer deutschen Universitaet zur Zeit der Aufklaerung zeigt dabei insbesondere die umfassende und vielschichtige inhaltliche Aufladung antiker Kunst - im 18. Jahrhundert auch repraesentiert durch die als durchaus gleichrangige Stellvertreter betrachteten massstabsgetreuen Gipskopien - wie ausserdem die Vielfalt der sich im Laufe des 18. Jahrhunderts wandelnden Funktionen der Abguss-Sammlungen. Somit bietet die vorliegende Untersuchung ueber die akribisch recherchierte Sammlungsgeschichte hinaus ein kulturhistorisches Panorama des 18. Jahrhunderts und eine Darstellung des Umgangs mit und des Stellenwertes von antiker Kunst vom Absolutismus bis zur Zeit der Aufklaerung.