Gallien in Spaetantike und Fruehmittelalter(German, Hardcover, unknown)
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Zwischen dem 5. und 7. Jh. n. Chr. erfasste den Westen des Imperium Romanum ein tiefgreifender Strukturwandel, der in der aelteren Forschung weitgehend als durch die Einfaelle barbarischer Voelker induzierter Aufloesungsprozess der roemischen Ordnung angesehen wurde. In aktuellen Diskussionen wird hingegen betont, dass das Roemische Reich der spaeten Kaiserzeit selbst starke Transformationstendenzen generierte, die einen langfristigen Prozess der Umstrukturierung in Gang setzten: Unter der vermeintlich einheitlichen Oberflaeche eines umfassenden politischen und kulturellen Ordnungsrahmens kam es auch von innen heraus zu Veraenderungen, durch die insbesondere auf regionaler Ebene Gruppenzugehoerigkeiten und kulturelle Muster der kollektiven Identitaetsbildung neu definiert wurden. Die Beitraege des kulturwissenschaftlich ausgerichteten Bandes wollen diesen Strukturwandel anhand der Region Gallien verdeutlichen, die ein quellenmaessig besonders gut bezeugtes Beispiel fuer diesen Transformationsprozess darstellt. Ihr Anliegen ist es dabei, historische und literaturwissenschaftliche Ansaetze miteinander zu verbinden, um praxeologische wie diskursiv vermittelte Formen kollektiver Identitaetsstiftung in ihrer wechselseitigen Bedingtheit zu analysieren.