Kriminologie im 21. Jahrhundert(German, Paperback, unknown) | Zipri.in
Kriminologie im 21. Jahrhundert(German, Paperback, unknown)

Kriminologie im 21. Jahrhundert(German, Paperback, unknown)

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Nun gibt es aus gutem Grund die Unterscheidung zwischen theoretischer bzw. allgemeiner und angewandter Kriminologie. Und so wird man anerkennen, dass es dem Charakter von Grundlagenforschung widerspricht, unablaessig auf konk- te Verwertungsmoeglichkeiten zu schielen. Problematisch aber duerfte das Selb- verstaendnis einer Kriminologie sein, die ihre Funktion generell nur darin sieht, der Gesellschaft oder bestimmten Akteuren allenfalls einen kritischen Spiegel vorzuhalten und sie so zum Nachdenken zu bringen, sich aber darueber hinaus jeder Inanspruchnahme verweigert, um zu einer Verbesserung der Verhaeltnisse beizutragen. Kaum weniger problematisch ist die Variante der Kriminologie, die mutwillig oder fahrlaessig ihre Anschlussfaehigkeit an die kriminalpolitische D- kussion und die Praxis der Kriminalitaetskontrolle auf Spiel setzt. Von einer Fachwissenschaft, die sich mit einem gesellschaftlichen Problemfeld wie der Kriminalitaet beschaeftigt, koennen Erkenntnisse und Diskussionsbeitraege erwartet werden, die in welcher Form auch immer praxisrelevant und nuetzlich sind. Ein entsprechendes Bewusstsein dafuer sollte sich schon aus dem Verantwortungs- fuehl und der Berufsethik der Forscher speisen, aber natuerlich hat dies auch A- wirkungen auf die gesellschaftliche, politische und mediale Anerkennung der Zunft und die Ausgestaltung ihrer Rahmenbedingungen. Dabei wird die tendenziell bei allen Wissenschaftsdisziplinen bestehende Kluft zwischen Theorie und Praxis nicht verkannt, folgen doch Wissenschaft und Politik bzw. (Berufs-)Praxis unterschiedlichen Zielen und Handlungslogiken. Aber dennoch sollte Wissenschaft ihren Zweck nicht nur in sich selbst finden. Trotz der immer wieder beklagten Schwierigkeiten, in der Medien- und Inter- sendemokratie Gehoer zu finden undwirksam zu einer rationalen Kriminalpolitik beizutragen, gibt es zu solchem Bemuehen keine vertretbare Alternative.