Politik und Technik(German, Paperback, unknown) | Zipri.in
Politik und Technik(German, Paperback, unknown)

Politik und Technik(German, Paperback, unknown)

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Wir stehen heute vor dem Problem, dass uns die selbsterschaffenen techni- schen Mittel scheinbar ueberholen, wir waehnen uns ihrer nicht mehr Herr und sehen uns in der Rolle von Goethes Zauberlehrling. Wie anders liesse sich unser Erschrecken ueber ein physikalisches Phaenomen wie die 'Klimakatastro- phe' deuten? Das Klima hat sich auf unserem Planeten ueber Jahrmillionen in einem staendigen Wandel befunden. Ein Teil der Biosphaere konnte sich dem von jeher nicht" anpassen und war zum Untergang verurteilt. Das Neue an diesem an sich natuerlichen Vorgang ist aber, dass eine Gattung als Teil der Biosphaere den sie bedrohenden Vorgang selbst ausloest. Und sie loest ihn mit eben jenen Mitteln aus, auf die sie in ihrem Kampf ums Dasein nicht verzich- ten kann: den technischen Artefakten. Mit ihnen glaubte sich der Mensch we- nigstens voruebergehend von der Natur autonom stellen zu koennen, ja sich gar in der Rolle eines Herrschers ihr gegenueber aufspielen zu duerfen. Demgegen- ueber kehrt Skepsis ein. Theo Sommer schrieb anlaesslich des 'Earth day' in der Zeit, der Krieg gegen die Natur muesse jetzt ein Ende haben, ein Paradigmen- wechsel von der Geopolitik zur Gaiapolitik sei in der Politik angezeigt. Der klassischen Politik der bestehenden politischen Institutionen warf er vor, noch immer rueckwaerts - und dies meint nationalstaatlich - zu denken und keine Ant- worten dafuer bereitzuhalten, wie die Erde in Zukunft fuer den Menschen, nicht den Buerger eines Staates, bewohnbar gehalten werden koenne.