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Seit dem tiefgreifenden politischen Umbruch von 1989/1990 sind zwanzig Jahre vergangen, die scheinbar nicht nur von einem weiteren sozialen Bedeutungsverlust des Religioesen in Westdeutschland gepraegt waren, sondern die auch nicht den erwarteten Aufschwung der Religion in den neuen Bundeslaendern brachten. Dies hat Folgen fuer die Stellung der Kirchen in der politischen OEffentlichkeit sowie ihre Relevanz als zivilgesellschaftlicher Akteur. Parallel fuehren Entwicklungen religioeser Pluralisierung und Individualisierung zu sich veraendernden kulturellen und rechtlichen Rahmenbedingungen. Die Beitraege des Bandes beleuchten das Verhaeltnis von Politik und Religion im Spiegel der Wiedervereinigung, den Islam als Herausforderung fuer die Integrationskraft der deutschen Gesellschaft, das Zusammenspiel von staatlichen und kirchlichen Akteuren im demokratischen Rechtsstaat sowie die aktuelle Diskrepanz zwischen der medial propagierten Rueckkehr des Religioesen und dem faktischen institutionellen Bedeutungsverlust der Religion in Deutschland und Europa.