Tuberkulose-Jahrbuch 1958(German, Paperback, unknown) | Zipri.in
Tuberkulose-Jahrbuch 1958(German, Paperback, unknown)

Tuberkulose-Jahrbuch 1958(German, Paperback, unknown)

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Die Fuelle der Berichte und Zahlen, die in diesem Jahrbuch wieder vorgelegt werden, dazu die Beitraege in den fachwissenschaftlichen Veroeffentlichungen und die lebhaften Verhandlungen auf nationalen und internationalen Tagungen lassen die Frage aufkommen, ob dies alles in einem rechten Verhaeltnis steht zu der Ge- faehrdung der Volksgesundheit durch die Tuberkulose. In Wirklichkeit ist es wohl so, dass, wie immer im Ablauf eines sozialpathologischen Geschehens, so auch bei der Tuberkulose das Problem diffiziler, die Gefahr von Teil- und Scheinloesungen deutlicher wird. Das wird fuer den aufmerksamen Leser aus den Berichten der Arbeitsausschuesse und aus den Angaben des Jahrbuches deutlich. In der OEffentlichkeit, die sich in erfreulich zunehmendem Masse fuer gesundheits- politische Zusammenhaenge interessiert, ist die Frage aufgeworfen worden, ob und wieweit es in der Gegenwart noch angezeigt sei, in der Tuberkulosebekaempfung "normative" Bestimmungen anzuwenden. In den kulturhygienisch hochentwickelten Laendern geht das Bestreben zweifel- los dahin, die sanitaetspolizeilichen Vorschriften mehr und mehr durch gesundheits- fuersorgerische Massnahmen zu ersetzen. Fuer die UEberwindung der uebertragbaren Krankheiten ist das nur in dem Masse moeglich und zu verantworten, als dadurch die bisherigen Erfolge - auch unter Beruecksichtigung der Weltseuchenlag- nicht gefaehrdet werden. Solange in den europaeischen Laendern, auch in Deutschland, der weit ueberwie- gende Teil der Bevoelkerung im Entwicklungsalter noch mit Tuberkuloseerregern nachweislich "verkehrsueblich" angesteckt wird, sollte man die Notwendigkeit und die Wirksamkeit normativer Bestimmungen und der sich daraus ergebenden staatsbuergerlichen Pflichten nicht allzu gering einschaetzen.