Wahlen und Europaeische Einigung(German, Paperback, unknown)
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Direkte Wahlen zum Europaeischen Parlament sind ein relativ junges Pflaenzchen im Garten der europaeischen Politik. Entsprechend jung ist die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit ihnen. Der vorliegende Band versammelt bundesrepu- blikanische und international-vergleichende Analysen aus Anlass der dritten Di- rektwahl des Europaeischen Parlamentes vom Juni 1989. Die Einfuehrung dazu ist vielleicht der rechte Ort, um nach den Gegenstaenden und nach dem Nutzen der Europawahlforschung zu fragen. Europawahlforschung, wie die Wahlforschung ueberhaupt, beschaeftigt sich mit sehr unterschiedlichen Forschungsgegenstaenden. Da ist einmal das zu waehlende Parlament, seine Einbindung in politische Entscheidungsablaeufe und seine Ver- ankerung im Bewusstsein der Waehler. Will man die politische Bedeutung einer Wahl ergruenden, kommt man an einer Klaerung dieser institutionellen Fragen nicht vorbei. Dies gilt vermehrt fuer die Wahl eines Parlamentes, welches dem in- stitutionellen Cliche durchaus nicht entspricht. Der erste Teil des vorliegenden Bandes ist deshalb solchen Fragen gewidmet. Otto Schmuck verdeutlicht die auch nach der Ratifizierung des Vertrages von Maastricht noch immer sehr begrenzte Rolle des Europaeischen Parlaments im politischen System der Europaeischen Ge- meinschaft. Dazu passt der demoskopische Befund von Oskm Niedermayer. Er zeigt, dass auch ueber ein Jahrzehnt nach Einfuehrung direkter Wahlen die Veranke- rung des Europaeischen Parlamentes im Bewusstsein der EG-Buerger noch recht duerftig ist. Die Wahlforschung im engeren Sinne ist allerdings dadurch gekennzeichnet, dass sie sich mittels der Erforschung der Motive individuellen Wahlverhaltens der Erklaerung des Wahlergebnisses und der Explikation seiner Bedeutung zuwendet. Auch hierbei kann manunterschiedliche Akzente setzen.