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Erving Goffmans zeitlose Klassiker liefern eine unpraetentioese, alltagsnahe und hinterlistige Soziologie: Er holt seine Leser an ihrer Alltagserfahrung ab, verfremdet diese langsam und fuehrt sie so zu Grundeinsichten der Disziplin: Er zeigt an leicht nachvollziehbaren Szenen der face to face-Interaktion, wie bemerkenswert das scheinbar Unbemerkenswerte ist. Es geht Goffman um Erkenntnis der Taenze, Spiele, Rituale, Darstellungen - wie auch immer man es nennen mag - in denen wir uns in Interaktionen aufeinander beziehen und eine gemeinsame Realitaet sichern. Das geschieht immer im Wissen, dass diese Realitaet delikat und zerbrechlich ist und es an uns und unserer Handlung in Situationen liegt, sie zu sichern, Gesichter zu schuetzen und Stabilitaet zu leisten. Goffman legt das Skalpell an diese kleinen, unscheinbaren Interaktionen an und deckt so auf, welche Leistung und welcher Aufwand hinter dem steckt, was wir fuer selbstverstaendlich halten: was fuer ein kleines Wunder Alltagsinteraktion seinkann.