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Die aerztliche Therapiefreiheit wird heute zunehmend durch rechtliche, wirtschaftliche und strukturelle Rahmenbedingungen eingeengt. Zuletzt hat die Gesundheitspolitik mit dem Vertragsarztrechtsaenderungsgesetz und dem GKV-Wettbewerbsstaerkungsgesetz dem aerztlichen Handeln neue Grenzen gesetzt. Die aerztliche Berufsausuebung steht vor neuen grossen Herausforderungen und tief greifenden Strukturveraenderungen. Mit dem Beginn des 21. Jahrhunderts werden Politik und Gesellschaft in Deutschland entscheiden muessen, ob sie die Krankenversorgung zukuenftig in die Haende einer von staatlicher Steuerung und Zuteilung gepraegten Medizin oder - wie bisher - in die Verantwortung der behandelnden AErzte und der ihnen anvertrauten Patienten legen wollen. Aus Anlass ihres 25-jaehrigen Bestehens hat sich die Deutsche Gesellschaft fuer Medizinrecht (DGMR) e.V. dieses medizinrechtlichen Spannungsverhaeltnisses angenommen und Empfehlungen erarbeitet, die sich vorrangig an die Organe der aerztlichen Selbstverwaltung im Gesundheitswesen, aber auch an den Gesetzgeber und die Rechtsprechung richten. Die DGMR fordert eine von oekonomischen Aspekten weitgehend unbeeinflusste aerztliche Therapieentscheidung. Die Freiberuflichkeit und Humanitaet des Arztberufes koenne sinnvoll nur aus der Mitte des Berufsstandes heraus gewahrt und fortentwickelt werden. Deshalb muesse die AErzteschaft um den Erhalt dieses Leitbildes kaempfen und sich gegen die Vereinnahmung durch Gesetzgeber und Gesellschaft zur Wehr setzen.