3 Review(s)

"hubsch gemalt - schlecht geschrieben": so oder aehnlich lautet das Urteil von Kunsthistorikern und Germanisten, wenn sie sich mit Handschriften aus der seriellen Produktion elsaessischer Werkstaetten eingangs des 15. Jahrhunderts befassen. Da wir indes nicht wenige Werke der hoefischen Dichtung ausschliesslich aus Handschriften der Werkstatt des Hagenauer Unternehmers Diebold Lauber kennen, hat das Urteil weitreichende Folgen - auch fuer jene Texte, die zwar anderweitig ueberliefert sind, doch in den Lauberhandschriften einen Text ganz eigener Praegung aufweisen. Die Beitraege des vorliegenden Sammelbandes fokussieren daher erstmals die textliche Qualitaet ausgewaehlter Lauberhandschriften und fragen dabei nicht zuletzt nach der redaktionellen Verantwortlichkeit des "fuersorglichen Skriptoriums" etwa fuer den Genfer 'Edelstein', den Wiener 'Parzival', den Muenchener 'Alexander', den Heidelberger 'Flore und Blanscheflur', fuer 'Der werlt louf', den 'Sleht weg zuo dem himelrich' und viele andere mehr.