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Wenngleich die Bestimmung des medizinisch 'Normalen' einen zentralen Aspekt wissenschaftstheoretischer und -historischer Diskussion darstellt, ist die kommunikative Konstruktion von Normalitaeten nur selten Gegenstand empirischer Untersuchungen. Zwar ist bekannt, dass medizinische und alltagsweltliche Konzepte von Normalitaet divergieren koennen - doch: Was bedeutet das fuer die Kommunikation in der medizinischen Praxis? Wie, in welchen Kontexten und zu welchen Zwecken greifen z.B. AErzt:innen und Patient:innen auf interaktive 'Praktiken des Normalisierens' zurueck? Im Zuge der Auseinandersetzung mit der kommunikativen Konstruktion von Normalitaeten auf der Grundlage empirischer Analysen authentischer Gespraeche liefern die hier versammelten Beitraege interaktionslinguistische Erkenntnisse u.a. zur interaktiven Positionierung im Gespraech, zur Interaktionalen Semantik sowie zur interaktional ausgerichteten Konstruktionsgrammatik. Auch zeigen sie konzeptuelle und methodische Verknuepfungen zu Fragen der Medizin und der qualitativen Sozialforschung auf. An dieser interdisziplinaeren Schnittstelle richtet sich der Band sowohl an Forschende in den Bereichen der Interaktionalen und Angewandten Linguistik als auch der Sozial- und Gesundheitswissenschaften.