3 Review(s)

Kunst und Politik sind seit jeher auf das Engste miteinander verflochten. Kuenstler werden vom politischen Geschehen inspiriert und interpretieren es individuell, entwerfen Gegenwelten, visualisieren Utopien, idealisieren und prangern an. Gleichzeitig stand und steht die Kunst immer auch im Dienste der Politik. Es sind seit Jahrtausenden die politisch Maechtig(st)en, die sich als Stifter, Heilsbringer oder Herrscher portraitieren lassen, die als Maezene Kuenstler protegieren um ihren Ruhm mittels Kunstwerken fuer die Nachwelt anschaulich zu sichern suchen. Spaeter sind es Nationaldenkmaeler, Staatskunst und -architektur, die von dem Wert und teilweise auch der UEberlegenheit bestimmter Systeme, Ideologien oder Gesellschaften zeugen sollen. Trotz dieser engen Verbindung ist die "Kunst" an sich nie ein Untersuchungsgegenstand oder Analysekriterium der Politikwissenschaft gewesen, werden Kunstwerke kunsthistorisch kaum in ihrer Funktion fuer politische Systeme - also aus politikwissenschaftlicher Perspektive - betrachtet. Der vorliegende Band versteht sich somit als eine "Handlungsanleitung zur interdisziplinaeren Offenheit" - er moechte Interesse wecken fuer die Schnittmengen, die sich zwischen Kunst und Politik ergeben und will gleichzeitig zu neuen, uebergeordneten Fragestellungen anregen.