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Gegenstand dieses Bandes ist eine umfassende politikwissenschaftliche Bilanz der Grossen Koalition unter Fuehrung von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Diese hatte das vom Ausgang der Bundestagwahl 2005 erzwungene, von den Parteien ungewuenschte Regierungsbuendnis anfangs als eine "Koalition der neuen Moeglichkeiten" bezeichnet. Tatsaechlich konnte vermutet werden, dass parteitaktisch bedingte Entscheidungsblockaden in dieser Regierungskonstellation vermindert wuerden, da beide grossen Parteien ein gemeinsames Interesse an einer erfolgreichen Regierungspolitik haetten. Andererseits wurde aber auch befuerchtet, dass Unionsparteien CDU/CSU und SPD unter dem Zwang, unvereinbare Positionen zusammenfuehren zu muessen, nur zu untauglichen Formelkompromissen in der Lage seien. In diesen Beitraegen ausgewiesener Experten werden die Strategien der Regierungs- und Oppositionsparteien sowie die institutionellen Rahmenbedingungen detailliert dargestellt und es wird fuer alle relevanten Politikfelder untersucht, welche dieser beiden Annahmen zutrifft und wie das Profil der Regierungspolitik in den unterschiedlichen Bereichen im Lichte politikwissenschaftlicher Theorien erklaert werden kann. Dabei ergibt zeigt sich der Befund, dass die Grosse Koalition insbesondere in Politikfeldern mit hohem Problemdruck nennenswerte Strukturreformen verabschieden konnte, aufgrund programmatischer Differenzen vielfach aber auch Blockaden oder Zwischenloesungen zu verzeichnen waren, da sich die Regierungsparteien fuer die Zukunft alle Optionen offen halten wollten.