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Die historische Narratolgie hat in den letzten Jahren zunehmend an Relevanz gewonnen. Die Studie entwirft anhand der Auseinandersetzung mit Zeit in Erzaehltexten der Fruehen Neuzeit eine historische Narratologie, die erzaehlerische Faktoren, die Struktur der erzaehlten Welt und semantische Elemente in ihren Ansatz einbindet und somit den Bogen schlaegt zwischen formgeschichtlichen und kontextualisierenden Ansaetzen. Mit Hilfe dieses Ansatzes werden in kurzen Beispiellektueren, umfassenderen Romanlektueren und durch literarhistorische Seitenblicke die vielfaeltigen, parallel bestehenden, teils widerspruechlichen Konzepte von Zeit in literarischen Erzaehltexten der Fruehen Neuzeit rekonstruiert. Die Lektueren fuehren vor der Folie des fruehneuzeitlichen Modernisierungsprozesses vor, dass es in literarischen Texten nicht die eine Zeit gibt, sondern eine Vielzahl von erzaehlten Zeiten. Die Befunde der Studie lassen sich in methodischer Hinsicht und mit Blick auf kulturgeschichtliche Fragen weiterdenken, interessant sind sie also gleichermassen fuer erzaehltheoretische wie literarhistorische Forschungsfragen.