Figurationen sozialer Macht(German, Paperback, unknown)
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Die vorliegende Studie beruht auf einer Forschungsarbeit, die von der Deut- schen Forschungsgemeinschaft gefoerdert und am Soziologischen Seminar der Universitaet Goeningen durchgefuehrt wurde. Beiden Institutionen danken wir fuer die Unterstuetzung. Dank schulden wir auch allen Informanten im Feld, die uns bereitwillig Auskunft gegeben oder unabsichtlich ihre Machtspiele vorge- fuehrt haben. Besonders dankbar sind wir Walter Girschner, der fruehere Fassungen des Manuskripts kritisch kommentiert hat. Seine Projektleitung zeichnete sich durch die Abwesenheit jeglicher Macht und immer hilfreiche Unterstuetzung aus. Angelika Mauterodt-Schnell war an der Erhebung und Interpretation der empirischen Daten beteiligt. Das Kapitel 11. wurde von Rainer Paris, die Kapitel III. und IV. von Wolf- gang Sofsky geschrieben, der auch das gesamte Vorhaben konzipiert hat. Diese Arbeitsteilung beruehrt nicht unsere gemeinsame Verantwortung fuer die gesamte Studie. Goeuingen / Berlin im Juli 1990 Wolfgang Sofsky Rainer Paris 7 I. Einleitung: Macht und Organisation Niemand hat Macht fuer sich allein. Macht entsteht, wenn Menschen aufeinan- der treffen und zusammen handeln, und sie verschwindet, sobald sie sich wie- der zerstreuen. Die sicherste Methode, Macht zu verhindern, ist die Aufloe- sung der Gesellschaft. Denn Macht ist stets soziale Macht. Der Wille des ei- nen ist das Tun des anderen. Jemand hat Macht, weil er Macht ueber andere hat, weil er ihnen seinen Willen aufzwingen kann. Die einzige Bedingung, die fuer die Entstehung von Macht unerlaesslich ist, ist die Existenz eines sozialen Zusammenhangs. Macht gibt es nur, wo Menschen sich zueinander verhalten, wo sie gemeinsam arbeiten, miteinander sprechen oder einander bekaempfen.