Friendship in the Middle Ages and Early Modern Age(English, Hardcover, unknown)
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Aus heutiger Sicht mag das Thema 'Freundschaft' fast trivial erscheinen, aber die Beitrager zu diesem Band argumentieren aus unterschiedlichsten wissenschaftlichen Perspektiven, dass schon in der Spatantike, dann aber vor allem seit dem hohen Mittelalter Freundschaft zu einem zentralen Aspekt des oeffentlichen Diskurses aufstieg, der wesentlich die oeffentliche Auseinandersetzung um die ethischen und moralischen Werte bestimmte. Wahrend die hoefische Dichtung sich nur eher marginal mit Freundschaft beschaftigte und diese als mehr oder weniger gegeben ansah, spielte sie gerade unter den Intellektuellen und religioes Inspirierten eine zentrale Rolle. Das Vorbild Ciceros und die Aussagen der grossen Theologen des Mittelalters sorgten dafur, dass das Interesse an Freundschaft stets weiter gepflegt wurde, wenngleich der idealistische Anspruch oftmals an den harten Tatsachen zerschellte, wie das Beispiel des Nibelungenlieds gut vor Augen fuhrt. Im Spatmittelalter stieg jedoch die Zahl der kritischen Stimmen, die uber den Niedergang der Freundschaft klagten, und im 16. und 17. Jahrhundert galt Freundschaft uberwiegend als ein politisches Instrumentarium ohne grosse idealistische Bedeutung. Der Diskurs wurde zwar weitergefuhrt, Freundschaftsbunde wurden geschlossen, Freundschaftsalben gefuhrt, aber die traditionelle Wertschatzung scheint weitgehend verloren gegangen zu sein, bis es im 18. Jahrhundert zu einem Neuaufschwung kam, der aber hier nicht mehr berucksichtigt wird.