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Japans Aufstieg als Weltmacht und als Industriernacht hat seit der Jahrhun- dertwende die oeffentliche Meinung in den Laendern des Westens immer wieder beschaeftigt. Die Auffassungen schwankten dabei zwischen Bewunderung und Furcht. Das Misstrauen wuchs, als in den dreissiger Jahren die japanische Re- gierung sich nicht mehr mit der wirtschaftlichen Expansion begnuegte, sondern glaubte, diese durch eine politische Machtausweitung mit militaerischen Mitteln sichern zu muessen. Der Pazifische Krieg gegen die Westmaechte vernichtete die militaerische und politische Macht des Landes. Um so ueberraschender war es, dass Japan nach einer kurzen uebergangsperiode seine Wirtschaft wieder reorganisieren konnte, dass die industriellen Leistungen der Vorkriegszeit bald wieder erreicht und schliesslich weit uebertroffen wurden. Wir haben hier eine aehnliche Entwicklung wie in Westdeutschland, wobei das japanische "Wirtschaftswunder" in mancher Beziehung noch eindrucksvoller ist als das deutsche. Beide Laender stellen Musterbeispiele einer dynamischen Wirtschafts- entwicklung dar, wobei diese Entwicklung das Ergebnis einer Wirtschafts- politik ist, die bewusst ein gleichmaessiges Wachstum von Produktion und Kon- sumtion anstrebt und die frueher ueblichen konjunkturellen Rueckschlaege durch geeignete Massnahmen zu verhindern weiss. Weil die politische und militae- rische Macht bei der Staaten gebrochen ist, muessen die Antriebskraefte ihres Aufstiegs in erster Linie wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Art sein. Damit werden diese Staaten zu einem interessanten Studienobjekt fuer Wirtschafts- politiker und Wirtschaftswissenschaftler.