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2 Die pharmazeutische Chemie in weiterem Sinne ist ein Gebiet, das auf den Grundlagen der allgemeinen Chemie mit allen ihren Teilgebieten ihr Hauptgewicht auf die Kenntnis und Erforschung derjenigen Stoffe und Vorgaenge legt, die zu der Heilkunde in Beziehung stehen. 11. Um die Vielfaeltigkeit der natuerlich vorkommenden und kuenstlich her- gestellten Stoffe in uebersichtlicher Weise nach chemischer Zusammengehoerigkeit zu ordnen, bedarf es eines wohlbegruendeten Systems. Es ist naheliegend, ein solches System auf den Gesetzmaessigkeiten und Aufbauprinzipien der Natur zu begruenden. Wir werden sehen, dass es gerade die elementarsten Aufbauprinzipien der Natur sind, welche uns die Grundlagen fuer ein chemisches System liefern. Es wird also zuerst die Frage zu eroertern sein: Wie haben wir uns den Aufbau der Materie in all ihrer Vielfaeltigkeit zu erklaeren ~ Die analytische Chemie gibt zu dieser Frage eine verblueffende und zugleich verwirrende Auskunft, die die weitere Behandlung wesentlich vereinfacht: Die gesamte Materie ist aus nur etwa 90 ver- schiedenen Grundstoffen (Elementen) zusammengesetzt. Verblueffend ist daran, dass die ungeheure Mannigfaltigkeit der natuerlichen und synthetischen Substanzen sich auf so wenige Grundstoffe zurueckfuehren laesst. Verwirrend erscheint der Ge- danke, wie kompliziert die Aufbauprinzipien wohl sein moegen, damit aus einer so kleinen Zahl verschiedener Baustoffe so Vielfaeltiges hervorgehen kann. In der Tat sind die Aufbauprinzipien keineswegs einfacher Art, aber wiederum verblueffend ist dabei, dass sie auf ein einziges Grundprinzip zurueckfuehrbar sind: auf elektrische Kraefte. Alle natuerlichen und synthetischen Substanzen lassen sich auf etwa 90 Grundstoffe und die Wirkung elektrischer Kraefte zurueckfuehren.