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Der Leser hat ein umfangreiches Buch vor sich. Was erwartet ihn? Der Text ist trotz reflektierender Abschnitte kein theoretisches Werk. Es ist in erster Linie der Bericht ueber eine empirische Studie, die natuerlich ihre theoretischen Voraussetzungen hat und diese auch offenlegt, doch die Ergebnisse laden zum Disput ein. Zentrale Begriffe der Armutstheorie, wie Lebenslagen und soziale Ungleichheit, benachteiligte und arme Lebenslagen, die Differentialitaet von Lebenslagen, die subjektive Gestaltung von Lebenslagen und die Handlungs- chancen der lebensweltlichen Akteure, sind noch in vieler Hinsicht offen. Fuer die sozialpaedagogische Perspektive bzw. den sozialpaedagogischen Zugang zu sozialen Problemen werden einige Vorschlaege gemacht. Gibt es sozialpaedago- gische Forschung? Zumindest gibt es einige besondere Aspekte an sozialen Problemen, die unsere Forschung beachten sollte. Armut gilt in dieser Studie als paradigmatischer Begriff im Sinne der Verstaendigung ueber einen Problemzusammenhang von benachteiligten Le- benslagen, von denen Sozialhilfebezug eine - doch nicht die einzige - ist. Armut wird mithin als heuristischer Begriff verwandt. Armut schliesst notwen- dig materielle Benachteiligung ein; doch wo hoert sie auf? Da nicht vorab be- stimmt werden sollte, wo eine Grenze fuer Benachteiligung lag, wurde eine Einkommensgrenze von 60% als Obergrenze fuer alle Stichproben verwendet; unterhalb dessen waren Lebenslagen-und Lebensfuehrungs-Unterschiede eine offene Forschungsfrage. Im Kontext eines lebenslagebezogenen Ansatzes von Armutsforschung wie auch einer Theorie sozialer Arbeit werden Benachteiligung und Armut im Feld mehrerer Dimensionen menschlichen Lebens verstanden, so Wohnung, Bildung und Ausbildung, Arbeit, soziale Teilhabe und Integration,Gesundheit usw. Die Studie bleibt hier vorwiegend deskriptiv auf die Darstellung der Ergebnisse bezogen.