Nahost Jahrbuch 2001(German, Paperback, Deutsches Orient-Institut Hanspeter) | Zipri.in
Nahost Jahrbuch 2001(German, Paperback, Deutsches Orient-Institut Hanspeter)

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Dass es um die Menschenrechte schlecht steht, gilt rur viele Teile der Welt. Fuer die hier behan- delte Staatengruppe, die einen weiten, vielgestaltigen Raum vom marokkanischen Atlasgebirge bis zum zentralasiatischen Altai umfasst, kann man die Diagnose stellen, dass dort nirgendwo die l Menschenrechte, wie sie in der Erklaerung der Vereinten Nationen von 1948 niedergelegt sind , wirklich allgemeine Anerkennung finden. In diesem Beitrag koennen nicht die Menschenrechtsver- 2 letzungen in jedem einzelnen Land des Berichtsraums systematisch dargestellt werden , es kann hier vielmehr nur um die Darstellung von Tendenzen und menschenrechtlichen Diskursen gehen. In westlichen Gesellschaften und von westlichen Wissenschaftlern wird oft die These vertreten, der Islam sei mit den westlichen individuellen Freiheits- und Menschenrechten grundSaetzlich nicht vereinbar. Mit dem Ende des Ost-West-Konflikts und dem Schlagwort Samuel Huntingtons vom "Clash of Civilisations" hat dieser Diskurs neuen Auftrieb bekommen. Ausser Acht gelassen wird dabei, dass der Gedanke der Menschenrechte (als Rechtsanspruch an den Staat) zwar historisch in Europa und Nordamerika gepraegt wurde, aber auch dort in langen Auseinandersetzungen gegen Widerstaende weltlicher und kirchlicher Machthaber durchgesetzt werden musste. In Frage gestellt wird der universelle Anspruch der Menschenrechte in den letzten Jahrzehnten durch eine Tendenz zur kulturellen Relativierung und zur Ablehnung der kodifizierten Menschenrechte als Ausdruck westlichen Kulturimperialismus'.