Soziale Probleme und soziale Kontrolle(German, Paperback, Peters Helge)
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Es ist wahrscheinlich, dass die Lektuere dieses Buchs die Leser und Leserinnen zunaechst enttaeuscht. Diese Einschaetzung ergibt sich aus Mutmassungen ueber die Wahrnehmung des Begriffs "Soziale Probleme". Er stimmt uns auf Alltaegliches ein. Soziale Probleme sind Themen der Zeitungen, des Fernsehens, des Radios. Ihren Mitteilungen entnehmen wir z. B. , dass Armut und Kriminalitaet zugenommen haben, dass sich der Alkoholismus verbreitet. Von alledem wissen wir etwas, wir haben Vorstellungen ueber die Ursa- chen dieser Probleme, vielleicht auch Vorschlaege zu deren Loe- sung. Wir interessieren uns rur diese Dinge. Hin und wieder wol- len wir mehr wissen. Armut z. B. gilt als eine der Ursachen von Kriminalitaet. Aber worin genau besteht dieser Zusammenhang? Oder: Ist Alkoholismus noch wesentlich "Elendsalkoholismus" oder eher schon "Wohlstandsalkoholismus"? Fragen dieser Art beantwortet dieses Buch nicht. Es geht viel- mehr um das Gemeinsame dessen, was wir soziale Probleme nen- nen. Nur am Rande sind damit begriffliche Abstraktionen gemeint. Gefragt wird eher nach den Umstaenden, unter denen Phaenomene als soziale Probleme verstanden werden. Dieses Fragen folgt nicht den Profilierungsneigungen einer noch jungen speziellen Soziologie. Der Gegenstand legt es nahe. Ant- worten auf noch so intensives Fragen nach den Umstaenden, unter denen soziale Probleme entstehen, auf das Fragen nach den Ursa- chen von Armut, Kriminalitaet und Alkoholismus etwa, wuerden ja nichts darueber sagen, warum diese Phaenomene als problematisch, eben als soziale Probleme gelten. Dieses Fragen nimmt das Prob- lematische dieser Phaenomene als gegeben hin.